Wer etwas finanzieren möchte, beispielsweise einen neuen Fernseher, eine Waschmaschine oder zusätzliche finanzielle Liquidität benötigt, um eine notwendige Reparatur am Auto oder Haus ausführen zu können, macht sich in der Regel auf die Suche nach einem passenden Kleinkredit. Doch was ist ein Kleinkredit eigentlich genau? Was zeichnet ihn aus?
Kleinkredit – was ist das? Was definiert ihn?
Allein aus der Bezeichnung „Kleinkredit“ lässt sich ableiten, um welche Art von Kredit es sich handelt: Und zwar im Kern um die Aufnahme einer kleinen Darlehenssumme. Doch was darf als kleine Darlehenssumme verstanden werden? Genau ab diesem Punkt wird es dann auch schwer eine einheitlich geltende Definition für einen Kleinkredit zu finden. Ergo? Es gibt sie nicht, denn den Begriff „klein“ definiert gerade im Finanzbereich ein jeder, wie er möchte.
Feststellung: Grundsätzlich existiert keine rechtliche Definition des Begriffs Kleinkredit. Als gängig haben sich aber folgende Merkmale für das Verständnis als Kleinkredit sowohl bei Verbrauchern als auch Banken etabliert:
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Laufzeiten zwischen 1 und maximal 24 Monaten
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Kreditbeträge zwischen 100 € und maximal 1.500 € bei speziellen Finanzdienstleistern und 3.000 € bei Banken
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Aufteilung der Tilgung in monatlich gleich hohe Raten (Ausnahme Minikredit / Kurzzeitkredit)
Insofern können, unter Berücksichtigung der genannten Charakteristika, also auch die sogenannten Minikredite / Kurzzeitkredite bedingt als Kleinkredite tituliert beziehungsweise verstanden werden.
Die Voraussetzungen zum Erhalt eines Kleinkredits
Die Aufnahme eines Kredits setzt in Deutschland die Erfüllung einiger Bedingungen seitens des potenziellen Kreditnehmers voraus. Zu diesen Bedingungen zählen bei der geplanten Aufnahme eines Kleinkredits die Folgenden:
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Volljährigkeit d.h. Vollendung des 18. Lebensjahres
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Nachweis eines festen Wohnsitz in Deutschland
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Aktive Bankverbindung in Deutschland
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Nachweis eines geregelten Einkommens
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Erfüllung der Anforderung eines Mindestverdienst auf Monatsbasis
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Ausreichende Bonität
Wer also plant einen Kleinkredit aufzunehmen, aber bereits an diesem Punkt feststellt, dass eine oder mehrere Bedingungen nicht erfüllt, sollte das Projekt Kreditaufnahme vorzeitig beenden.
Aufnahme eines Kleinkredits: Welche Unterlagen und Nachweise werden benötigt?
Gängige Regel bei jeder geplanten Kreditaufnahme? Es müssen bestimmte Bedingungen seitens des Kreditnehmers erfüllt werden – so auch bei einem Kleinkredit. Hierzu zählt vor allem der Nachweis eines regelmäßigen Einkommens, welches es aus Sicht der Bank ermöglicht, den aufgenommenen Kredit vereinbarungsgemäß zu tilgen.
Als entsprechender Nachweis eines solch geregelten Einkommens gelten aus Sicht der Bank
• Verdienstbescheinigung
• Rentenbescheid
• Kontoauszüge mit erkennbarem Gehaltseingang
• Bei Selbstständigen und Freiberuflern: Steuerbescheid
• Je nach Bank: Bestätigung des Bezugs von ALG 1 (manchmal bei Kleinkrediten ausreichend)
Zudem gelten die folgenden Voraussetzungen, welche zwingend erfüllt sein müssen:
• Gemeldeter Wohnsitz in Deutschland
• Vollendung des 18. Lebensjahres
• Existenz eines Girokontos bei einer in Deutschland zugelassenen Bank
• Einwilligung zum Einholen der Schufa-Auskunft
Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, kann der Antrag auf einen Kleinkredit bei jeder Bank, die ein solches Kreditangebot führt, gestellt werden.
Wie schnell wird ein Kleinkredit ausgezahlt?
Die Geschwindigkeit der Auszahlung von Kleinkrediten ist abhängig davon, wie schnell seitens der Bank die Bearbeitung des Antrags erfolgt. So kann es sein, sofern denn alle Unterlagen bei der Bank vorliegen, dass bei einem Besuch in einer Filiale der Hausbank der gewünschte Kleinkredit noch taggleich auf das eigene Girokonto überwiesen wird und somit zur Verfügung steht.
Ähnlich verhält es sich bei Online-Kleinkrediten, sofern die Bank den Bearbeitungsprozess vollkommen digital ausführt. Bedeutet, dass weder Unterlagen zur Kreditprüfung hin und her gesendet werden müssen oder die gesetzlich notwendige Identifikation via zeitintensiven, also langsamen Post-Ident Verfahren durchgeführt werden muss. Finden sich also Kleinkredite, welche mit Expressbearbeitung und Sofortauszahlung werben, so sollte man als Kreditnehmer einen detaillierten Blick nach Begriffen wie Video-Ident, digitale Signatur und Digital Account Check halten.
Sind diese Merkmal auffindbar, so kann man davon ausgehen, dass hier bei entsprechender Genehmigung die Auszahlung des Kredits werktags innerhalb von 24 Stunden möglich ist.
Fallen die beiden erstgenannten Varianten weg, so kann man davon ausgehen, dass die Auszahlung eines Kleinkredits in der Regel zwischen 4-7 Werktagen andauern kann. Denn viele Banken nutzen nach wie vor keine komplett digitalen Bearbeitungsprozesse, sondern lediglich in Teilbereichen wie dem Iden-Verfahren, was dann letztendlich zu entsprechenden Verzögerungen führt.
Was kostet ein Kleinkredit?
Gute Frage: Was kostet ein solcher Kleinkredit an Zinsen? Eine Frage, die sich nicht mit einem festen Zinssatz beantworten lässt, da jede Bank bei der Gestaltung des Zinssatzes für einen Kleinkredit ein gewisses Maß an Freiheit besitzt. Generell gilt es für Kreditkunden bei der Suche nach einem günstigen Kleinkredit auf den Punkt des „bonitätsabhängigen / bonitätsunabhängigen effektiven Jahreszins“ zu achten.
So gilt beispielsweise bei einem bonitätsunabhängigem Zinssatz, dass dieser generell gilt und zwar losgelöst von dem, was die Schufa als Kreditscore bezeichnet. Das bedeutet, dass bei unterschiedlichen Schufa-Score Werten bei Kunden immer derselbe Zinssatz gilt.
Wo hingegen bei einem bonitätsabhängigem Zinssatz der Schufa-Score einen erheblichen Einfluss auf die gewährte Höhe des Zinssatzes hat. Bedeutet, dass je schlechter der Kredit-Score aus der Schufa-Auskunft ist, desto teuer der Kredit auf Basis des gewährten Zinssatzes.
Kleinkredit ohne Schufa?
Der Kleinkredit ohne Schufa – immer dann gesucht, wenn Banken den Antrag auf einen Kredit abgelehnt haben. Im Internet werden solche Kleinkredit ohne Schufa oder auch versehen mit trotz Schufa von Kreditvermittlern und sogenannten Vermittlungsplattformen für Spezialkredite angeboten.
Sie werben explizit damit, dass Privatpersonen auch dann noch ein Darlehen erhalten, wenn sich Negativmerkmale bei der Wirtschaftsauskunftei wie der Schufa, Creditreform etc. befinden. Und damit genau die Bedürfnisse eines seitens der Bank abgelehnten Kreditsuchenden bedienen.
Doch Obacht: Erstens gilt, dass keine in Deutschland aktive Bank einen Kredit ohne das Einholen einer Kredit-Auskunft, sei es SCHUFA, Creditreform, Infoscore etc. vergibt. Keine Bank wird das Risiko einer „ungesicherten“ Kreditvergabe eingehen.
Zweitens gilt jedoch auch, dass Banken aus dem Ausland – beispielsweise aus Luxemburg oder Lichtenstein – am deutschen Markt mit entsprechenden Kreditangeboten präsent sind. Aufgrund ihres Sitzes im Ausland sind für sie die Informationen von SCHUFA und Co. deutlich weniger relevant. Sie bewerten die Bonität anhand aktueller Informationen wie monatliches Einkommen etc.
Jedoch gilt bei diesen Angeboten für einen Kleinkredit ohne Schufa, dass die Kreditsummen limitiert sind und, dass die Effektivzinsen bei einem Kleinkredit ohne Schufa deutlich über dem Marktniveau liegen.
Aufgrund des erhöhten Vergaberisikos verlangt der Kreditgeber einen entsprechenden Risikoaufschlag, sodass die Zinsen nicht selten mit denen herkömmlicher Dispositionskredit vergleichbar sind.
Der Kleinkredit: Vor- und Nachteile
Wer mit dem Gedanken spielt, einen Kredit aufzunehmen, sollte sich aller Vor- als auch Nachteile einer finanziellen Belastung durch einen Kredit bewusst sein. Das gilt auch bei Kleinkrediten.
Die Vorteile
- Schnelle Tilgung: Kleine Kreditsummen und kurze Laufzeiten ermöglichen schnelle Tilgungen und damit Schuldenfreiheit
- Kredit nach Bedarf: Gerade bei kleineren und temporären finanziellen Engpässen sind Kleinkredite bestens geeignet. Sie entsprechen zumeist dem realen Kreditbedarf und belasten
- Kreditnehmer nicht mit langen Laufzeiten und hohen monatlichen Raten
- Günstige Zinsen: Gerade bei den Zinssätzen sind Kleinkredite unter dem Aspekt des „Überbrückens eines finanziellen Engpasses“ dem deutliche teureren Dispokredit klar überlegen.
- Kleinkredite bewegen sich in der Regel etwas über den Zinssätzen der herkömmlichen Online-Ratenkredite, aber zumeist deutlich unter denen von Dispokredite (10 % und mehr per anno)
Die Nachteile
- Service-Optionen bei Spezial-Anbietern: Teilweise bieten Banken oder spezialisierte Anbieter einen Kleinkredit mit Sofortauszahlung. Dabei wird der Betrag innerhalb weniger Stunden oder am nächsten Tag ausgezahlt. Allerdings werden dafür sehr hohe Zinsen fällig, teilweise bis zu 14 % oder aber einmalige Sondergebühren.
- Schwieriger Konditionen-Vergleich bei Kleinkrediten: Wer den Versuch unternimmt, einen Vergleich verschiedenster Kleinkredit Angebote online vorzunehmen, wird recht schnell merken, dass es hier nur wenig Auswahl gibt. Je geringer die Kreditsumme ist, desto weniger lohnt es sich für traditionelle Banken und Finanzinstitute dieses Produkt anzubieten. Sie verweisen in der Regel auf einen Dispokredit.
Fazit zum Kleinkredit
Wird kurzfristig eine verhältnismäßig geringe Kredit-Summe benötigt, ist ein Kleinkredit stets eine lohnende Alternative – vor allem im Vergleich zu Dispokrediten und Kontoüberziehungen. Da viele Banken mittlerweile Kredite im Kleinkreditbereich anbieten (oft auch ohne Zweckbindung), ist ein Kleinkredit allein aufgrund der günstigeren Zinssätze, die sich nicht selten unterhalb der 5 % Zins-Marke effektiv befinden, die bessere Alternative zur Überziehung des Kontos und zum Dispokredit.
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