Minikredit, Kleinkredit – wo liegt eigentlich der Unterschied?

Minikredit, Kleinkredit – wo liegt eigentlich der Unterschied?

22.10.2021

Minikredit, Kleinkredit – wo liegt eigentlich der Unterschied?

Kleinkredit, Minikredit, Barkredit und so weiter – all diese Begriffe werden umgangssprachlich genutzt, wenn es darum geht, die Aufnahme einer geringen Kreditsumme für eine sehr überschaubare Zeitspanne zu beschreiben. In der Regel ist der Beweggrund einen solchen Kredit aufzunehmen, die Notwendigkeit einen kurzfristigen finanziellen Engpass überbrücken zu müssen.
Minikredit, Kleinkredit – wo liegt eigentlich der Unterschied?

Doch trotz einer weitverbreiteten Nutzung jener Begriffe ist den wenigstens Menschen klar, dass sich vor allem die beiden genannten Kreditarten „Kleinkredit“ und „Minikredit“ doch erheblich voneinander unterscheiden – das Einzige, was beiden Kreditformen gemein ist, ist im Grunde der Umstand, dass es sich hier im Verständnis um Kreditsumme unterhalb von 3.000 € handelt. Das war es aber dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten.

Doch bevor wir uns mit den Unterschieden dieser beiden Kreditarten beschäftigen, darf (oder muss) man sich sicherlich die Frage stellen, warum gerade auch im Internet diese beiden Begriffe so stark bei der Darstellung von Kreditangeboten miteinander vermischt werden? Was übrigens auch zahlreichen Banken tun! Die Antwort hierauf ist recht einfach und hat im Grunde so rein gar nichts mit Finanzen zu tun: Der Begriff „Minikredit“ ist im Bereich der Kredite einer der meistgesuchten Schlüsselwörter! Wer also als Kreditanbieter hierzu gute Positionen in den Suchmaschinen vorweisen kann, wahrt so die Chance, potenzielle Kunden, die auf der Suche nach einem Minikredit sind, auf seine Seite zu holen. Klingt einleuchtend, oder?

Minikredite werden in der Regel NICHT von herkömmlichen Banken vergeben

Womit wir dann auch zu einem der wesentlichsten Unterschiede zwischen einem Kleinkredit und einem Minikredit kommen. Und zwar jenem, das Minikredite aufgrund ihrer „Konstruktion“ überhaupt nicht von herkömmlichen Banken vergeben werden, sondern von Finanzinstituten, die sich auf diese Kreditart spezialisiert haben.

Der Grund ist auch hierfür relativ einfach, denn Minikredite werden bereits ab einer Summe von 50 € bis hin zu maximal 1.500 € vergeben. Solche geringen Kreditsummen decken Banken in aller Regel mit dem Angebot der Dispokredite beziehungsweise Überziehungskredite, die zumeist mit der Eröffnung eines Girokontos in Relation zur Höhe des monatlichen Gehaltseingangs eingeräumt werden. Mit dem Angebot eines Minikredits würde man also so etwas wie ein Konkurrenz-Produkt zum Dispositionskredit schaffen.

Weitere Unterschiede? Laufzeit, Tilgung und effektiver Jahreszins

Weitere wesentliche Unterschiede zwischen einem Kleinkredit und einem Minikredit liegen in den Punkten

  • Tilgung
  • Laufzeit
  • Zinssätze

So erfolgt die Tilgung bei einem Minikredit im Vergleich zum Kleinkredit nicht in monatlichen gleichbleibenden Raten, sondern am in einer Summe zzgl. der angefallen Zinsen am Ende der Laufzeit. Womit ein weiterer wesentlicher Unterschied genannt werden muss – und zwar das Thema Laufzeit.

Kleinkredite werden zumeist von Banken mit einer Mindestlaufzeit von 12 Monaten angeboten und vergeben, wo hingegen sich die Laufzeiten bei einem Minikredit zwischen 15 Tagen bis hin zu 60 Tagen bewegen.

Womit wir zu finalen Unterschied kommen und zwar dem Zinssatz: Kleinkredite gelten als allgemeine Verbraucherkredite und werden demnach von den Banken wie ein normaler Ratenkredit konstruiert. Bedeutet, dass sich die Zinssätze im Rahmen jener herkömmlichen Ratenkredite bewegen als auch in Abhängigkeit der Bonität des anfragenden Kreditnehmers gestaltet sein können.
Minikredite weisen ebenfalls verschieden hohe Zinssätze (zwischen 0 % (Cashper) bis hin zu 14.82 % (Vexcash) aus, die sich jedoch bei einem entsprechenden Vergleich zu klassischen Ratenkrediten als etwas höher im Durchschnitt erweisen.

Zurück zur Blog-Übersicht

Redakteur: Markus Gildemeister

Markus Gildemeister

Markus Gildemeister ist seit rund 10 Jahren freiberuflicher Redakteur und bei Cashper Hauptverantwortlicher für unseren Finanzblog. Markus generelles Interesse gilt der Finanzwelt sowie der FinTech Szene. Neben seiner redaktionellen Aktivität bei uns betreibt er selbst mehrere, erfolgreiche Finanzportale. Zudem ist er Gastautor und Kolumnist in deutschen (u.a Focus.de) sowie zahlreichen US-amerikanischen Investment-Portalen (Investing.com / Stockopedia.com etc.)