Minikredit aufnehmen: Worauf Kreditsuchende achten sollten

Minikredit aufnehmen: Worauf man als Kreditsuchender achten sollte!

07.12.2021

Minikredit aufnehmen: Worauf man als Kreditsuchender achten sollte!

Zweifelsohne: Minikredite haben sich trotz fortwährender Kritik zahlreicher Finanz-Magazine und Verbraucherschutzverbände am Markt als Alternative zum Dispokredit durchgesetzt.
Minikredit aufnehmen: Worauf Kreditsuchende achten sollten
Und die Gründe dafür sind einfach, wenn man sich allein die Zinssätze ansieht. Denn in der Regle liegt bundesweite effektive Jahreszins für einen Dispokredit bei aktuell rund 9,81 % (Erhebung Stiftung Warentest 09/21), wo hingegen Minikredite – beispielsweise für Neukunden – bei 0% effektivem Jahreszins liegen. Und selbst für Bestandskunden finden sich Anbieter im Markt, deren effektiver Zinssatz für einen Minikredit bei immer noch günstigeren 7,95 % liegen.
Allein aus diesem Grund sollte bei einem anstehenden finanziellen Engpass ein Minikredit zur Überbrückung des Engpasses dem Dispositionskredit vorgezogen werden. Doch auch unter anderen Aspekten sollte man sich vor der Aufnahme eines solchen Minikredits zu den folgenden Gedanken machen – und zwar:
  • Verfügbarkeit
  • Laufzeit und Tilgung
Den exakt an diesen Punkten unterscheidet sich ein Minikredit von den Merkmalen eines Dispokredit erheblich. Gehen wir also in einem Vergleich der beiden Kredit-Varianten auf diese Merkmale etwas genauer ein.

Dispokredit versus Minikredit: Worauf Kreditsuchende im Detail achten sollten!

Wie eingangs erwähnt liegt zweifelsohne einer der wesentlichsten Unterschiede zwischen beiden Kredit-Varianten im effektiven Zinssatz. Doch auch beim Thema Laufzeit, Tilgung, Verfügbarkeit und den sogenannten Service-Optionen gilt es für Kreditsuchende den Blick auf die Details zu wahren.

Stichwort „Schnelle Verfügbarkeit des Kredits“

Einer der meistgenannten Gründe zur Nutzung des Dispokredits ist die schnelle Verfügbarkeit. Denn im Grunde stellt der Dispositionskredit einen, oft mit der Einrichtung des Girokontos bereitgestellten Überziehungsrahmen dar. Also einen finanziellen Spielraum, der ohne weitere Stellung eines Kreditantrags zu jeder Tages- und Nachtzeit über die EC-Karte abgerufen werden kann.
Der Minikredit hingegen stellt ein Kreditangebot dar, dass in der Regel bei einer, auf die Kreditart spezialisierten Bank mittels regulärem Antrag (zumeist online), aber eben auch mit allen gängigen bürokratischen und gesetzlich vorgeschriebenen Vorgängen, beantragt werden muss. Allein hieraus wird also deutlich, dass der Prozess zwischen Antrag und Auszahlung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Was also das Thema „Verfügbarkeit“ angeht, ist also der Dispokredit in einem gewissen Maße im Vorteil.

Stichwort „Laufzeit und Tilgung“

Schuldnerberater antworten auf die Frage, warum jemand in die Schuldenspirale gerät, nicht selten, dass sich Schulden aufgrund nicht erfolgter, regelmäßiger Tilgung aufgebaut haben. Und genau diese Aussage bezieht sich letztendlich auf den Umstand, dass ein Dispokredit im Grunde auf keinen oder nur sehr laschen Tilgungsregeln basiert. Man kann den Dispo tilgen, wie man es eben unter Berücksichtigung der eigenen, aktuellen finanziellen Situation kann. Was aber eben auch bedeutet, dass die Gefahr besteht, die Schulden so ewig vor sich hinzuschieben. Was aufgrund der stetig ansteigenden Zinssumme früher oder später problematisch werden kann.
Der Minikredit hingegen folgt der Regel eines festen Stichtags zur Tilgung. In der Regel werden Minikredite nach Ablauf der vereinbarten Kreditlaufzeit – zumeist 30 bis hin zu 60 Tagen – inklusive der angefallenen Zinssumme auf einen Schlag getilgt. Womit für Kreditsuchende Folgendes deutlich wird:
  • >> Minikredit haben festgelegte Laufzeiten und Tilgungsregeln
  • >> Dispokredit laufen oft unbefristet und unterliegen zumeist KEIN festen Tilgungsregeln

Das Fazit

Aus den vorgenannten Punkten wird deutlich, worauf Kreditnehmer bei der Wahl für einen Minikredit – gerade im Vergleich zu einem Dispokredit achten sollten. Wer wirklich innerhalb kürzester Zeit einen kleinen Geldbetrag benötigt, dem ist sicherlich der Dispokredit in einem gewissen Maße zu empfehlen. Jedoch sollte man sich hier als Kreditnehmer das strikt zu verfolgende Ziel setzen, den genutzten Betrag so schnell wie möglich wieder auszugleichen. Andernfalls droht die Schuldenspirale. Wer sich im Klaren darüber ist, das man eine etwas höhere Summe (maximal 1.500 €) benötigt, jedoch Wert auf feste Regeln was Tilgung angeht legt und zudem bei den Zinsen sparen möchte, ist mit einem Minikredit deutlich besser bedient.
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Redakteur: Markus Gildemeister

Markus Gildemeister

Markus Gildemeister ist seit rund 10 Jahren freiberuflicher Redakteur und bei Cashper Hauptverantwortlicher für unseren Finanzblog. Markus generelles Interesse gilt der Finanzwelt sowie der FinTech Szene. Neben seiner redaktionellen Aktivität bei uns betreibt er selbst mehrere, erfolgreiche Finanzportale. Zudem ist er Gastautor und Kolumnist in deutschen (u.a Focus.de) sowie zahlreichen US-amerikanischen Investment-Portalen (Investing.com / Stockopedia.com etc.)