Kann man auch als Minijobber einen Minikredit bekommen?

200 Euro Kredit – via Kreditkarte, Dispo oder Minikredit?

17.06.2022

200 Euro Kredit – via Kreditkarte, Dispo oder Minikredit?

Es gibt Momente im Leben, da muss es einfach sein – die „Mitnahme“ dieses besonderen Schnäppchens, das man schon immer sein „Eigen“ nennen wollte. Wohl dem, dem es dann möglich ist, die aufgerufenen 200 € als Beispiel für ein solch lang ersehntes Schnäppchen auf den Ladentisch legen zu können – und zwar ohne lange darüber nachdenken zu müssen oder Gefahr läuft den Kauf im Nachhinein zu bereuen, weil man es sich im Grund hätte, gar nicht leisten können.
Kann man auch als Minijobber einen Minikredit bekommen?

Nun gut, ob man es sich leisten kann oder nicht, sollte natürlicherweise vor dem Kauf bedacht werden und nicht hinterher – keine Frage. Aber es gibt eben auch die Option, dass man sich dieses Schnäppchen eigentlich leisten könnte, nur eben just in dem Moment nicht, weil die momentane finanzielle Situation es eben nicht zulässt. Stichwort Mitte oder gar Ende des Monats und das zur Verfügung stehende Restbudget für den Monat lässt eben eine unerwartete, zusätzliche Ausgabe von 200 € außerhalb der regulären Ausgaben nicht zu.

200 € Kredit aufnehmen – Worauf man achten sollte

Was also tun, wenn das Schnäppchen eben doch hermuss? Klare Antwort? Kredit. Und was sind letztendlich schon 200 €, wenn man im Grunde in der Lage ist, diese 200 € mit dem nächsten oder spätestens übernächsten Monat mit dem eingehenden Gehalt wieder zu tilgen? Wenn dies garantiert ist, steht der Nutzung eines 200 € Kredits sicherlich nichts mehr im Wege. Stellt sich die Frage, woher man nun diese Kreditsumme nimmt. Erste Antwort ist hier sicherlich der Dispokredit. Doch auch die Nutzung der Kreditkarte oder auch eines Minikredits stellen entsprechende Möglichkeiten dar. Wobei alle 3 Kredit-Optionen ihre Vor- als auch Nachteile haben – und auf die gilt es durchaus zu achten. Denn selbst bei kleinen Beträgen wie eben jenen 200 € zeigen sich im Rahmen der Tilgung erhebliche Unterschiede.

200 € Kredit – Variante 1: der Dispokredit

Der erste Gedanke für die Finanzierung des 200 € Schnäppchens ist bei den meisten Menschen wohl die Nutzung des Dispokredits. Was verständlich ist, denn er ist, einmal seitens der Bank mit dem Girokonto eingeräumt, die schnellste und auch mit Abstand bequemste Methode zur „Beschaffung“ zusätzlicher Liquidität. Keine Beantragung nötig, kein Vorsprechen bei der Bank, keine Unterlagen einreichen – nichts. Einfach an den Geldautomaten, abheben, zahlen oder direkt mit der Bankkarte bezahlen – das wars. Besser geht es nicht. Haken an der Sache?

Dieser Komfort kostet, und zwar in Form von Zinsen. Zinsen, die sich bei den Dispokrediten nicht selten um die 10 % per anno effektiv bewegen. Womit deutlich wird, dass sich die geliehenen 200 € recht schnell sehr teuer werden können, wenn die Tilgung Monat für Monat aufgeschoben wird. Und die Gefahr besteht, denn Dispokredite unterliegen nicht zwingend entsprechenden Regeln zur Tilgung.

200 € Kredit – Variante 2: die Kreditkarte

Kreditkarten sind eine feine Sache. Vor allem jene, bei denen der genutzte Betrag erst am Ende des Monats vom Konto abgebucht wird und / oder in Raten getilgt werden kann. Diese Kreditkarten bieten somit einen stetig verfügbaren Kredit auf Abruf dar und können also ebenfalls zur Zahlung des bereits genannten 200 € Schnäppchens genutzt werden. Doch auch hier zeigt sich, wie beim Dispokredit auch, ein erhebliches Manko, und zwar ebenfalls beim Blick auf die Zinsen.

So zeigt sich bei zahlreichen Kreditkarten-Angeboten, dass für den bereitgestellten Kreditrahmen bei entsprechender Nutzung Zinsen bis zu 14 % per anno effektiv aufgerufenen werden. Was sich insbesondere dann als fortschreitende Schuldenspirale darstellen kann, wenn der genutzte Kreditbetrag lediglich Monat für Monat in kleinen Raten getilgt wird. So kann aus dem ursprünglichen 200 € sehr schnell ein erheblich höherer Tilgungsbetrag entstehen.

200 € Kredit – Variante 3: der Minikredit

Bleibt als letzte Alternative der Minikredit. Vermeintlicher Nachteil? Er muss beantragt werden, was bedeutet, dass dieser Kredit NICHT ohne entsprechende „Vorarbeit“ zur Verfügung steht. Hier muss also ein Antrag bei einem entsprechenden Minikredit-Anbieter gestellt werden und das Geld steht im besten Fall auch erst innerhalb von 24-36 Stunden zur Verfügung. Das mag den einen oder anderen vielleicht erstmal abschrecken, ob des Wissens, das bei den beiden vorgenannten Optionen des Dispos als auch der Kreditkarte das Geld ohne größeren Aufwand zur Verfügung steht.

Dennoch kann der Minikredit oftmals an anderer Stelle punkten – und zwar bei den Zinsen. Denn es gibt Anbieter, das wird ein solcher Kredit mit 0 % Zinsen vergeben – und zwar im Rahmen von Neukunden-Offerten. Oder aber mit einem Zinssatz von rund 8 %, der somit immer noch deutlich unter dem durchschnittlichen Dispozins liegt und auch den Kreditkarten-Zins deutlich schlägt. Zudem haben Minikredite den Vorteil, dass diese nach Ablauf der Kreditlaufzeit von zumeist 30 Tagen bis hin zu maximal 90 Tagen getilgt werden müssen.

Was verhindert, dass die Tilgung des Kredits Monat für Monat aufgeschoben wird und sich so durch die auflaufenden Zinsen fortlaufend verteuert.

Fazit

Womit abschließend ein deutlich werden sollte: Selbst bei einem vermeintlich kleinen Kreditbetrag in Höhe von 200 € lohnt es sich durchaus die verschiedenen Kredit-Optionen zu prüfen und sich bei der Entscheidung nicht allein dadurch leiten zu lassen, was am schnellsten und bequemsten ist.

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Redakteur: Markus Gildemeister

Markus Gildemeister

Markus Gildemeister ist seit rund 10 Jahren freiberuflicher Redakteur und bei Cashper Hauptverantwortlicher für unseren Finanzblog. Markus generelles Interesse gilt der Finanzwelt sowie der FinTech Szene. Neben seiner redaktionellen Aktivität bei uns betreibt er selbst mehrere, erfolgreiche Finanzportale. Zudem ist er Gastautor und Kolumnist in deutschen (u.a Focus.de) sowie zahlreichen US-amerikanischen Investment-Portalen (Investing.com / Stockopedia.com etc.)